Monero
SymbolXMR
Erscheinungsjahr2014
Blockchain37 GB
MiningCryptoNight v8
Websitegetmonero.org

Monero (XMR) ist eine dezentrale, Blockchain-basierte Kryptowährung, vergleichbar mit Bitcoin. Im Gegensatz zu Bitcoin setzt Monero jedoch einen stärkeren Fokus auf Privatsphäre (Anonymität) und Dezentralisierung und verfolgt einen anderen Ansatz in Bezug auf die Skalierbarkeit. Das Wort „monero“ ist der Sprache Esperanto entnommen und bedeutet „Währung“ oder „Münze“.

Monero basiert auf dem CryptoNote-Protokoll, was im Kontrast steht zu vielen anderen Kryptowährungen, die wie etwa Litecoin auf einem von Bitcoin abgespaltenen Code aufsetzen. In der Praxis hebt sich Monero von den meisten anderen Kryptowährungen ab durch die starke Anonymität, den für handelsübliche Prozessoren optimierten Proof-of-Work-Algorithmus namens CryptoNight (Dezentralisierung), die kontinuierliche Anpassung der Mining Difficulty sowie den Algorithmus zur Anpassung der Blockgröße (Skalierbarkeit). Moneros Code fand Anerkennung unter anderem von Wladimir J. van der Laan, dem gegenwärtigen Maintainer von Bitcoin-Core.[1][2]

Mit Stand 27. Oktober 2018 hatte Monero eine Marktkapitalisierung von über 1,7 Milliarden US-Dollar[3] (am 3. Dezember 2015 lag sie noch bei unter 3,8 Millionen US-Dollar)[4] und es wurden bisher über 16 Millionen XMR (Monero-Währungseinheiten) erzeugt.[5][6]

Mining-Algorithmus und Dezentralisierung

Der verwendete Proof-of-Work-Algorithmus CryptoNight ist dadurch gekennzeichnet, dass er im Unterschied zum sha256-Algorithmus von Bitcoin oder auch zum scrypt-Algorithmus von Litecoin sehr speicherintensiv ist und damit besonders für weit verbreitete General-Purpose-Hardware (CPUsGPUs und RAM von handelsüblichen PCs) geeignet ist,[8] während sich die Entwicklung und Herstellung spezieller Hardware (ASICs) kaum lohnt. Bei diesbezüglichen technologischen Änderungen ist damit zu rechnen, dass der Mining-Algorithmus entsprechend verändert werden wird (via Hard Fork, s. u.), um der Philosophie der ASIC-Freiheit und des damit einhergehenden dezentralen Minings weiter treu zu bleiben.

Für den Mining-Algorithmus existiert eine WebAssembly-Implementierung, sodass er relativ effizient in aktuellen Webbrowsern auch auf mobilen Endgeräten ausgeführt werden kann. Der Anbieter Coinhive.com bietet Monero-Mining als eine Form der Finanzierung von Internetseiten an, indem die Hardware- und Energieressourcen der Benutzer – teils unbemerkt und ohne deren Zustimmung – zum Mining verwendet werden.[9][10]

Block-Intervall und Difficulty-Anpassung

Das Ziel-Intervall zur Block-Generierung beträgt zwei Minuten (nachdem es bis Ende März 2016 eine Minute war, bei bis dato doppeltem Mining Reward), im Gegensatz zu Bitcoins 10 Minuten.

Die Mining-Difficulty[11] von Monero passt sich kontinuierlich an und nicht wie bei Bitcoin lediglich in Abständen von zwei Wochen.

Emissionsplan und Inflation

Die Menge des pro Block neu generierten digitalen Geldes, der Mining Reward, fällt kontinuierlich von Block zu Block[12][13] und nicht stufenweise wie bei Bitcoin mit seiner abrupten Halbierung alle vier Jahre. Der nominale Block Reward (in XMR-Einheiten) errechnet sich aus der insgesamt bisher emittierten Geldmenge A (in atomaren Einheiten, also 1012 mal Geldmenge in XMR) mittels der Formel

Nominaler Block Reward (in XMR) = abrunden( (MA) / 219 ) / 1012, wobei M=264-1.

Sobald die bisher emittierte Geldmenge 18,132 Millionen XMR erreicht und damit der Block Reward laut Formel 0,6 XMR unterschreitet (voraussichtlich Mitte 2022), wird der nominale Block Reward für alle Ewigkeit auf 0,6 XMR pro 2-Minuten-Block (d. h. 157788 XMR/Jahr), die sogenannte Tail Emission, eingefroren. Etwa im Jahr 2040 wird die Menge an Moneros diejenige von Bitcoins übertreffen und die Zahl von 21 Millionen übersteigen und z. B. etwa im Jahr 2130 (2300) wird die erzeugte Geldmenge bei ca. 35 (62) Millionen XMR liegen.

Geldmengenbegrenzung als Resultat des Emissionsplans

Mit Beginn der Tail Emission von 157.788 XMR p. a. ab ca. Mitte 2022 bei einer dann emittierten Geldmenge von 18,132 Millionen XMR liegt das nominale Geldmengenwachstum bei anfänglich 0,87 % p. a., wird in der Folge aufgrund der dauernd steigenden Gesamtzahl emittierten Geldes aber kontinuierlich fallen und langfristig gegen 0 % konvergieren.

Da benutzerbedingt immer wieder Moneros verloren gehen werden (Verlust privater Schlüssel, Hardware-Defekte, fehlende Backups), könnte sich durch den Mechanismus der Tail Emission langfristig ein ungefähres Gleichgewicht zwischen der Rate verlorener und neu erzeugter Coins einstellen. Das bedeutet, dass Monero trotz der dauerhaften Erzeugung neuer Währungseinheiten langfristig als Währung mit stabiler Geldmenge angesehen werden könnte.

Anonymität und Datenschutz

Das CryptoNight-Protokoll verwendet Ring Signatures und Stealth Addresses. Dies hat eine Reihe von Konsequenzen:

Stealth Adressen sind insofern verdeckt, als in der Blockchain der Geldein- und Ausgang auf eine bekannte Adresse nicht öffentlich einsehbar ist. Dies ist nur mittels des privaten Keys möglich, oder mit Hilfe eines Viewkey, den der Besitzer des privaten Keys optional veröffentlichen oder an einen Dritten weitergeben kann. Daher auch die Bezeichnung optional transparent.

Ring-Signaturen ermöglichen es in Monero, dass Transaktionen stets (und nicht nur optional) stark verschleiert und vermischt werden, so dass ein Verfolgen von Geldströmen mittels Blockchain-Analyse durch Dritte sehr schwer bis praktisch unmöglich ist. Dadurch gelten Monero-Währungseinheiten als echt austauschbar (englisch fungible) und etwa ein Sperren (Blacklisting) von Guthaben durch Miner kann praktisch ausgeschlossen werden.

Blockgröße und Skalierung

Es gibt keine generelle Obergrenze der Blockgröße. Jedoch darf ein neuer Block nur maximal doppelt so groß sein, wie der Median der 100 vorangegangenen Blöcke. Zudem wird der tatsächlich ausgezahlte Block Reward gegenüber dem oben beschriebenen nominalen Block Reward reduziert,[14][15] wenn ein Block größer als dieser Median und gleichzeitig größer als 60 kB ist (diese Grenze lag bis zum Hard ForkEnde März 2016 noch bei 20 kB). Die prozentuale Reduktion des Block Rewards ist dabei das Quadrat des Anteils, um den die Blockgröße besagten Median übersteigt. Z. B. erfolgt bei Übersteigen des Medians um [10 %, 20 %, 50 %, 80 %, 100 %] eine Reduktion des Block Rewards um [1 %, 4 %, 25 %, 64 %, 100 %]. Diese sogenannte Block Reward Penalty soll bewirken, dass die Blockgröße nicht unnötig schnell steigt, sondern von ökonomisch rationalen Minern nur dann angehoben wird, wenn der verringerte Block Reward durch Mehreinnahmen aus TX-Gebühren wieder kompensiert wird.

Aufgrund der Ring-Signaturen sind Monero-Transaktionen im Datenvolumen deutlich größer als Bitcoin-Transaktionen, was die Blockchain bei gleichem Transaktionsaufkommen deutlich schneller wachsen lässt als bei Bitcoin. Bisher (Stand 5. September 2016) ist das Transaktionsaufkommen jedoch sehr viel geringer als bei Bitcoin, so dass dies momentan noch nicht ins Gewicht fällt.

Inkompatible Protokoll-Änderungen (Hard Forks)

Es hat in der Vergangenheit bereits erfolgreiche Änderungen des Protokolls gegeben, z. B. die erwähnte Änderung des Block-Intervalls von einer auf zwei Minuten und die damit einhergehende Anpassung des Block Rewards im März 2016. In Zukunft sind weitere technische Verbesserungen geplant,[16] die ebenfalls meist nur mit Hard Forks, also nicht rückwärts-kompatiblen Protokoll-Änderungen, realisiert werden können (Stand 5. September 2016).

Circa jedes halbe Jahr findet ein solcher Hard Fork statt, in dem die technischen Verbesserungen der vergangenen sechs Monate aktiviert werden.

Limitierungen und Nachteile

Technisch ist die noch fehlende Unterstützung von Multi-Signature-Transaktionen anzuführen – diese ist aber in Planung mittels RingCT,[17] was auch eine noch weiter verbesserte Anonymisierung mit sich bringen soll. Jedoch werden damit auch die Transaktionsgrößen und somit die Blockgrößen weiter erhöht werden.

Bildnachweis
Wikipedia.org
Dieser Text basiert auf dem Artikel Monero aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung).
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