Zunächst einmal muss ich Dir sagen, dass Du um irgendeine Krankenversicherung nicht herum kommst. Wieso? In Deutschland herrscht seit Jahren die Pflicht einer Krankenversicherung. Aus diesem Anlass wurde schon damals unter dem Reichskaiser Bismarck die „Pflicht“ einer Krankenversicherung entschieden. Damals allerdings nur für wichtige Berufe aus dem Handwerk und heute? Heute ist jeder in Deutschland wohnende Bürger verpflichtet, sich versichern zu lassen. Dies klappt natürlich am besten bei einer gesetzlichen Krankenkasse, wo es gesetzlich vorgeschrieben ist, maximal 14,6 Prozent des Bruttoeinkommens zu berechnen. Denn anders als bei privaten Krankenkassen bleiben hier in den gesetzlichen Krankenkassen die Beiträge meist ausgesprochen stabil! Doch schauen wir mal gemeinsam, ob Dir eine gesetzliche Krankenversicherung ausreicht oder Du vielleicht doch über die teure privaten Krankenversicherung nachdenken solltest.

Jobverlust bedeutet nicht den Verlust der gesetzlichen Krankenversicherung

Wenn Du bei einer privaten Krankenkasse Deinen Job verlierst, wird es schwierig, die Voraussetzungen für eine private Krankenversicherung aufrechtzuerhalten und die hohen monatlichen Kosten zu begleichen. Aus diesem Anlass verlieren viele Betroffene nach einem Job-Verlust auch gleich ihre Krankenversicherung von privat. Bei der gesetzlichen Krankenkasse sieht es aber glücklicherweise ganz anders aus und wieso? Es ist eine Krankenversicherungspflicht in Deutschland gültig, sodass auch mit Arbeitslosengeld I oder Arbeitslosengeld II Deine gesetzliche Krankenkasse übernommen wird. Aus diesem Anlass kannst Du und darfst Du in Deutschland nicht unversichert sein und weißt immer, dass Du auch ohne Job die Leistungen in Anspruch nehmen kannst, die Deiner Gesundheit gut tun.

Mit einer GVK genießt Du steuerliche Vorteile

Krankenversicherte genießen laut Bürgerentlastungsgesetz auch steuerliche Vorzüge bei einer Versicherung. So darfst Du, wenn Du selbstständig bist bis zu 2800,- Euro pro Jahr absetzen und Arbeitnehmer sogar 1900,- Euro. Das mag vielleicht nicht viel klingen, aber jeder Cent zählt am Ende des Jahres, damit Du viele Steuern wieder zurückbekommst oder? Merke Dir also, dass Du die steuerlichen Vorzüge einer GVK nutzen kannst und wieso solltest Du dies nicht tun?

Geringere Monatsbeiträge, aber dafür lange Arzt-Wartezeiten

Ja es stimmt, auch wenn es niemand zugeben möchte, aber in Deutschland gibt es ein 2-Klassensystem bei der Krankenversorgung. Auch wenn Ärzte das Gegenteil behaupten, ist klar, dass Privatpatienten besser behandelt werden, als Du mit einer gesetzlichen Krankenversicherung. Du zahlst aber auch weniger, als ein privat versicherter Patient und bekommst im Gegenzug nicht die neuste Technologie an Behandlungsmethoden, weil sie zu teuer sind. Ultraschalluntersuchungen, Röntgen, Akkupunktur und die vorherige Behandlung durch einen Arzt wirst Du ebenso erleben. Doch Du wirst länger, im Schnitt bis zu 28 Tage warten müssen, ehe Du einen Termin bekommst. Jedenfalls bei Ärzten, die ohnehin längere Wartezeiten aufweisen wie Neurologen, Radiologen, Gastroenterologin usw.

Auch eine zweite Meinung steht Ihnen durch einen Arzt bei der GVK zu

Um gleich mit einem Irrglaube aufzuräumen, dass Du keine zweite Arztmeinung vor operativen Eingriffen etc. einholen darfst, das stimmt nicht. Du darfst. Im Grunde tust Du jeder GVK damit auch nur einen gefallen, wenn mehrere Ärzte sagen, nein die OP ist nicht notwendig, sparst Du ihnen schließlich viel Geld. Hole Dir also gerade bei etwaigen OP-Empfehlungen eine zweite oder gerne auch dritte Meinung ein. Denn einige Ärzte handeln nach einer Umfrage und Studie der Universität Duisburg-Essen nur wirtschaftlich und andere aber mit ihrer Ethik-Ehre!

Die gesetzlichen Krankenversicherung halten sich am Leistungskatalog

Es gibt einen gesetzlichen Leistungskatalog, der regelmäßig nach oben oder unten angepasst wird. Doch an diesen müssen sich alle gesetzlichen Krankenkassen halten, damit Du die bestmögliche Behandlung genießen kannst, die Dir gesetzlich zusteht und die Deine Gesundheit unterstützt. Welche das sind? Folgende Dinge sind u.a in dem Leistungskatalog zu finden.

Vorsorgemaßnahmen altersentsprechend jedes Jahr oder alle zwei Jahre
• Zahnärztliche Behandlungen
• Arztbehandlungen
• Psychotherapie
• Häusliche Krankenpflege
• Medikamente mit einer maximalen Zuzahlung von 5 bis 10 Euro
• Krankengeld von bis zu 90% des Nettoeinkommens ab dem 42.Tag der Arbeitsunfähigkeit

Mit der elektronischen Gesundheitskarte + Foto kannst Du problemlos bei den Ärzten vorsprechen und entsprechend Deinen Gesundheitszustand abklären lassen.

Kinder sind in der gesetzlichen Krankenkasse mit versichert

Anders als bei den privaten Krankenkassen sind in Deiner gesetzlichen Krankenversicherung auch Babys/Kinder direkt mit versichert. Das natürlich bis zur eigenen Ausbildung oder bis zum Auszug mit 18 Jahre. Damit sparst Du natürlich Geld und weist immer, dass Deine Kinder mit versichert sind. Auch dies ist vielleicht ein Grund mehr, eher die gesetzliche Krankenversicherung in Betracht zu ziehen statt die private Krankenversicherung oder?

Die Bundesagentur für Arbeit übernimmt die Kosten der GVK

Wenn Du arbeitslos bist oder wirst, solltest Du schnell mit der Bundesagentur für Arbeit Kontakt aufnehmen, dass gilt im Übrigen auch für Hartz IV Empfänger. Denn das Job Center und die Bundesagenturen übernehmen die Kosten, sodass Du weiterhin pflichtversichert bist. Wenn Du nicht versichert bist, wird das am Ende kostspielige Folgen für dich haben, also halte dich bitte immer daran, die Pflichtversicherung bei der Krankenkasse schnellst möglichst abzuklären.

Manchmal ist mit der GVK weniger eben doch mehr

Natürlich weiß ich, dass mehr Leistungen wie bei einer privaten Krankenversicherung super sind, aber dafür zahlst Du auch wesentlich mehr. Während eine drohende Arbeitslosigkeit auch Deinen
Versicherungsschutz automatisch in Gefahr bringt. Anders als bei der GVK. Deswegen finde ich einfach, dass manchmal weniger auch mehr sein kann und gerade bei der gesetzlichen Krankenkasse bin ich immer noch stolz, dass sie eine Pflichtversicherung in Deutschland ist. Nicht auszumalen, wenn wir ähnliche Verhältnisse wie in den USA hätten. Zu welcher Krankenversicherung tendierst Du nun?

Autor: Tina Müller (übertragen an Marcel Rübesam am 20.04.2019)